Die Zeit des Nationalsozialismus liegt fast acht Jahrzehnte zurück. Immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen können von den Gräueltaten der Nationalsozialisten berichten. Gleichzeitig nehmen in Deutschland antisemitische Straftaten, Fremdenfeindlichkeit und Übergriffe auf Menschen der LGBTQ*-Community zu.
Das Projekt des Bayerischen Rundfunks in Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München „Die Rückkehr der Namen“ will in einer neuen Form die Erinnerung lebendig halten und die Menschen ins Münchner Stadtbild zurückholen, welche von der NS-Ideologie ausgegrenzt und verfolgt wurden. Es soll ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen und für gesellschaftliche Pluralität gesetzt werden.
Das Projekt soll den Münchnerinnen und Münchnern, die während der NS-Zeit verfolgt und entmenschlicht worden sind, wieder ein Gesicht geben. In Form eines lebendigen Mahnmals erinnerten Patinnen und Paten am Aktionstag an das individuelle Schicksal der Verfolgten.
Im Rahmen dieses Projektes übernahm die Geschäftsstelle des Bayerischen Wissenschaftsforums die Patenschaft für zwei Personen, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Damit auch diese Namen nicht vergessen werden, seien sie hier, stellvertretend für die Millionen Opfer des NS-Regimes, genannt:
Karl Gollner, geboren 1916 in Trient, von Beruf Techniker und zuletzt Soldat, am 3.5.1940 in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar eingewiesen, in der man ihn gezielt verhungern ließ.
Gerda Sattler, geboren 1935 in der Au, kam mit ihrer Familie in das sog. „Zigeunerlager“ in Auschwitz-Birkenau, wo die Neunjährige vermutlich 1944 in der Gaskammer ermordet wurde.
Am 11. April 2024 wurde ihrer, sowie 1.000 weiterer Personen mit Erinnerungstafeln an verschiedenen Orten im Stadtgebiet gedacht. Auf der Vorderseite der Erinnerungstafel war, soweit vorhanden, ein Foto der Person abgebildet, der Name und die Lebensdaten. Auf der Rückseite der Tafel fand sich eine kurze Geschichte zu der historischen Person.
BayWISS unterstützte und unterstützt weiterhin diese Aktion im Rahmen seiner Kooperation mit dem Wertebündnis Bayern.
Weitere Infos finden Sie in der Presseerklärung und in diesem Artikel aus der Süddeutschen Zeitung
Presseberichte:
"Rückkehr der Namen": Knapp 5.000 Menschen gedenken NS-Opfern | BR24
„Die Rückkehr der Namen“ in der Münchner Innenstadt - München - SZ.de (sueddeutsche.de)
FC Bayern bei Rückkehr der Namen - Herbert Hainer: „Für eine lebendige Demokratie“
„Die Rückkehr der Namen“ in München erinnert an Geschichte der NS-Opfer (tz.de)
Die Rückkehr der Namen – Landeshauptstadt München (muenchen.de)
Weitere Links:
NS-Dokumentationszentrum München, Instagram
Public History München (@public.history.muc) • Instagram-Fotos und -Videos