Die Erkenntnis des Insektensterbens zeigt, dass ein auf Schutzgebiete beschränkter Naturschutz den Verlust der Artenvielfalt in der modernen Kulturlandschaft nicht aufhalten kann. Neben den klassischen Objekten des Arten- und Biotopschutzes werden bewirtschaftete Wälder, Waldränder, Hecken, Grünland, Ackerränder und städtisches Grün als Lebensräume, Korridore und Pufferzonen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten benötigt.
Das Promotionsprojekt beschäfigt sich mit der Vegetation dieser wenig beachteten Ökosysteme.
Auf Grundlage vorhandener floristischer Daten sowie eigener Geländeaufnahmen wird untersucht, unter welcher Nutzungsintensität Pflanzengemeinschaften am stärksten vom Klima beeinflusst werden, welche Bedeutung Wälder als mikroklimatische Refugien haben, und inwieweit häufige Pflanzen innerartliche Klimaanpassungen zeigen. Auch der Einfluss lokaler und regionaler Pflanzenzusammensetzung auf die Insektenfauna wird im Rahmen der Doktorarbeit untersucht.
Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für die gezielte Optimierung der grünen Infrastruktur durch Wald- und Landschaftspflege, Agrarumweltmaßnahmen und Grünflächengestaltung abgeleitet.