Der Bedarf an Phosphordüngemitteln, die zur Ernährung der Pflanze benötigt werden, steigt global durch die wachsende Weltbevölkerung stetig an. Dieser Bedarf wird zurzeit weitgehend über mineralische Düngemittel gedeckt, die aus Rohphosphat gewonnen werden. Da es sich hierbei um eine endliche Ressource handelt, ergibt sich die dringende Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit den noch vorhandenen Vorräten.
Innovative P-Dünger aus P-reichen Reststoffströmen (Sekundärphosphate) stellen eine mögliche Alternative für Produkte auf Basis von Rohphosphat dar. Bisherige Untersuchungen mit überwiegend landwirtschaftlichen Kulturen im gewachsenen Boden haben gezeigt, dass die von der Aufbereitung abhängige P-Düngewirkung bei einigen Sekundärphosphaten als zufriedenstellend einzustufen ist. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die bodenunabhängige Produktion in Substraten, die unterschiedlichste Zusammensetzung aufweisen können, ist allerdings weitgehend unbekannt. Grund hierfür sind die gegenüber Bodenkulturen spezifischen Anbaubedingungen (chemisch-/ physikalische Eigenschaften des Kultursubstrates, kleiner Wurzelraum, kurze Kulturzeit). Ein Ziel des Forschungsvorhabens ist es daher, die Wirksamkeit von P-Düngern auf Reststoffbasis für den Anbau von Zierpflanzen in Töpfen unter Verwendung von Torfsubstraten zu evaluieren.
Die ersten Arbeitsschritte beinhalten die Identifikation und Beschaffung aktuell verfügbarer P-Dünger auf Reststoffbasis sowie die Auswahl einer geeigneten P-sensitiven Modellpflanze. In anschließenden Pflanzenversuchen wird die P-Düngewirkung unter dem Einfluss verschiedener Faktoren (pH-Wert, Korngröße, Zeit) untersucht. Die Bewertung der Pflanzenverfügbarkeit in einer pflanzenbaulichen Prüfung ist sehr zeit- und kostenintensiv. Dagegen stellt die Charakterisierung von Düngern durch die Bestimmung ihrer Löslichkeit in verschiedenen Extraktionsmitteln bisher eine vergleichsweise ressourcenschonende Methode zur Vorhersage der Düngewirkung dar. Fraglich ist, ob dies auf Sekundärphosphate anwendbar bleibt. Ein weiteres Ziel des Forschungsprojektes ist es daher zu prüfen inwieweit eine Modellierung der Düngewirkung basierend auf Ergebnissen der chemischen Fraktionierung möglich ist.