Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Bewertung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit der Abwasserbehandlung und des nachgeschalteten Klärschlammverwertungspfads in Regionen mit einer geringen Bevölkerungsdichte am Beispiel der bayerisch-tschechischen Grenzregion (Landkreise Tirschenreuth auf deutscher und Cheb auf tschechischer Seite).
Die Behandlung von Abwasser und dem dabei entstehenden Klärschlamm ist energieintensiv und mit zahlreichen negativen Umweltauswirkungen verbunden. Zudem haben sich im Jahr 2017 die gesetzlichen Anforderungen an die Verwertung von Klärschlamm verschärft, was zu steigenden Entsorgungskosten und damit zu einer Erhöhung der Abwasserpreise führt. Diese Kosten treffen die Bewohner bevölkerungsarmer, strukturschwacher Regionen am meisten.
Eine Anpassung der Abwasser- und Klärschlammbehandlung ist nicht nur gesetzlich gefordert, sondern auch ökologisch sinnvoll. Jedoch muss eine derartige Anpassung unbedingt auch die wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Region berücksichtigen, um nachhaltig bestehen zu können. Aus diesem Grund wird im Rahmen des Projekts eine ganzheitliche Methodik zur Bewertung der Nachhaltigkeit entwickelt.